Jassir Arafat
Arafat, Jassir [eigentlich Abdal Rauf Arafat al-Qudwa al-Husaini; Deckname Abu Ammar] (Palästinensische Autonomiegebiete), *Jerusalem 27.8.1929 (nach anderen
Quellen *Kairo 24.8.1927); seit 1996 Vorsitzender des Palästinensischen Autonomierats
und der Palästinensischen Autonomiebehörde
1948 Teilnahme am arabisch-israelischen Krieg; seit 1951 in Kairo Studium der
Elektrotechnik, Gründung der General Union of Palestine Students (GUPS). Während der
Suez-Krise 1956 als Reserveoffizier der ägyptischen Armee Teilnahme am Krieg gegen
Frankreich, Großbritannien und Israel. 1957�65 als Bauingenieur in Kuwait tätig. Dort
1959 Mitbegründer und Führer der Palästinenserbewegung Al Fatah. Seit Februar 1969
Vorsitzender des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
Am 2.4.1989 wird Arafat vom PLO-Zentralrat zum Präsidenten des �Unabhängigen
Staates Palästina� gewählt. Er setzt eine pragmatische Linie in der PLO durch und kehrt mit
der gegenseitigen Anerkennung der PLO und Israels am 10.9.1993 und dem Abschluß des
Gaza-Jericho-Abkommens am 13.9. in Washington auf die politische Weltbühne zurück.
Für die Verdienste um den Nahost-Friedensprozeß wird er am 10.12.1994 gemeinsam mit
Israels Ministerpräsident Yitzak Rabin und Außenminister Shimon Peres mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichnet. In Washington unterzeichnet er gemeinsam mit Rabin am
28.9.1995 das Autonomieabkommen für das Westjordanland, das die Erweiterung einer
begrenzten Autonomie auf einen Teil der 1967 besetzten Gebiete besiegelt. Aus den
Wahlen zum Palästinensischen Autonomierat in den Palästinensischen Autonomiegebieten
am 20.1.1996 geht er als Sieger hervor und wird am 12.2. als dessen Vorsitzender
vereidigt. Er steht zugleich der Autonomiebehörde (Exekutive) vor. Um ein weiteres
Stocken des Friedensprozesses zu verhindern, verschiebt Arafat die ursprünglich für den
4.5. 1999 angekündigte Ausrufung eines palästinensischen Staates.
Diese und über 250 weitere Biographien politischer
Persönlichkeiten finden Sie im Fischer Weltalmanach 2000.
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