FWA
2000 Spalte 1062f
Wirtschafts- und Sozialausschuß (WSA)
Gründung am 1.1. 1958 mit Inkrafttreten von EWG- und
Euratom-Vertrag als beratendes Organ zur Beteiligung der verschiedenen
Interessensgruppen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens an der
Verwirklichung des Gemeinsamen Marktes. Durch die EEA (1987), den
EU-Vertrag (1993) und den Vertrag von Amsterdam (1999) wurde die
Verpflichtung zur Anhörung des WSA erweitert; seit 1999 auch
fakultative Konsultation durch das EP.
Aufgaben:
Der WSA muß von Kommission und Rat gehört werden u.a.
bei Beschlüssen in den Bereichen Verkehrspolitik, Beschäftigung,
Sozialpolitik, Bildung, Gesundheitswesen, Verbraucherschutz, TEN,
Industrie (spezifische Maßnahmen), wirtschaftlicher und sozialer
Zusammenhalt (einschließlich Strukturfonds), Forschung und
technologische Entwicklung, Umwelt und indirekte Steuern; daneben
fakultative Konsultationen und Stellungnahmen auf eigene Initiative.
Zusammensetzung
(seit 1.1. 1995): Die 222 weisungsungebunden, vom Rat einstimmig
auf Vorschlag der Mitgliedstaaten auf vier Jahre ernannten Mitglieder
vertreten die verschiedenen Gruppen des wirtschaftlichen und sozialen
Lebens; Wiederernennung ist zulässig. Sie sind in drei Gruppen
organisiert: Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Verschiedene Interessen
(z.B. Landwirte, Handwerker, Kaufleute, freie Berufe, Verbraucher,
Wissenschaft, Umweltbewegungen). Verteilung auf die Mitgliedstaaten:
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien je 24
Mitglieder, Spanien 21, Belgien, Griechenland, Niederlande, Österreich,
Portugal und Schweden je zwölf, Dänemark, Finnland und
Irland je neun, Luxemburg sechs. Der WSA wählt aus seiner Mitte
seinen Präsidenten: Beatrice Rangoni Machiavelli (I),
seit 10/1998, und sein Präsidium (24 Mitglieder, acht je Gruppe)
auf zwei Jahre. Sechs Fachgruppen.
Personal
(31.12. 1998): 135 Dauerplanstellen und 516 Stellen für die
überwiegend vom Sekretariat des WSA gestellten und gemeinsam
mit dem AdR genutzten Dienste (künftig unabhängige Organisationsstruktur).
Sitz:
Rue Ravenstein 2, B-1000 Brüssel, Tel.: (0032)2-5469011, Fax:
-5134893.
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