Nach wochenlangen Protesten der Opposition, die das Ergebnis der Parlamentswahlen vom Mai 1998, bei denen der regierende Lesotho Congress for Democracy (LCD) aufgrund des Mehrheitswahlsystems 79 der 80 Sitze erhielt, anficht und von massivem Wahlbetrug spricht, ger�t die Regierung unter Druck und setzt eine unabh�ngige Untersuchungskommission unter Leitung des s�dafrikanischen Verfassungsrichters Pius Langa ein. Die Kommission stellt zwar Unregelm��igkeiten fest, erkl�rt die Wahl aber nicht f�r ung�ltig. Eine Klage auf Wahlwiederholung wird vom Obersten Gericht am 4.9. abgewiesen.

Nachdem die Regierung eine S�uberungsaktion in der Armee ank�ndigt, kommt es am 10.9. 1998 zu einer Meuterei von Offizieren, die der Opposition nahestehen, in deren Zuge etwa 20 regierungstreue Offiziere festgenommen werden und der Generalstabschef zum R�cktritt gezwungen wird. Die Opposition und abtr�nnige Soldaten liefern sich Gefechte mit loyalen Einheiten. K�nig Letsie III. unterst�tzt die Opposition. Vermittlungsversuche des s�dafrikanischen Vizepr�sidenten Thabo Mbeki scheitern.

Am 22.9. marschieren auf Ersuchen von Premierminister Bethuel Pakalitha Mosisili s�dafrikanische und botsuanische Truppen in Lesotho ein, die als Friedenstruppe der Entwicklungsgemeinschaft des s�dlichen Afrika (SADC) firmieren und die �Stabilit�t� wiederherstellen sollen. Bei Gefechten werden mehr als 100 Menschen get�tet. Nach neuerlichen Truppenverlegungen S�dafrikas am 26.9. bringen die etwa 1000 Mann starken Interventionstruppen die Lage unter Kontrolle und entwaffnen mehr als die H�lfte der lesothischen Armee.

Aus Unmut �ber die Intervention werden s�dafrikanische Gesch�fte und Betriebe von Demonstranten gepl�ndert und die Hauptstadt Maseru zu gro�en Teilen verw�stet. Etwa 4000 Einwohner Lesothos fliehen nach S�dafrika.

Am 14.10. wird unter Vermittlung des s�dafrikanischen Sicherheitsministers Sydney Mufamadi ein Abkommen zwischen Regierung und Opposition erzielt. Ein Interimsrat, in dem Regierung und Opposition vertreten sind, soll in den n�chsten 15 Monaten Neuwahlen vorbereiten, das Wahlrecht wird ge�ndert, die unabh�ngige Wahlkommission umstrukturiert.

Die Interventionsstreitkr�fte bleiben vorerst in Lesotho, um politische Stabilit�t zu garantieren. Am 15.10. nehmen sie die Anf�hrer der Armeerebellion fest, die in ein Hochsicherheitsgef�ngnis �berf�hrt werden.

Endg�ltig abgezogen werden die Truppen am 15.5. 1999; ein Kontingent von 300 Mann bleibt als Ausbilder der einheimischen Armee.

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