FWA
2001 Spalte 120
Premierminister Said Wilbert Musa ernennt am 24.8.2000 fünf
Personen, die Belize in der Gemischten Kommission vertreten werden,
welche bei einem Ministertreffen zwischen Belize und Guatemala am
Sitz der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Washington
D.C. im Juli eingerichtet wurde. Die Kommission soll Vorschläge
für vertrauensbildende Maßnahmen erhalten und durchführen,
die auf dauerhafte freundschaftliche Beziehungen und gute Zusammenarbeit
zwischen den beiden Staaten abzielen. Angesprochene Bereiche sind
u.a. der Kulturaustausch, die Förderung der Handelsbeziehungen,
die Entwicklung des Tourismus, Operationen gegen illegale Drogen
und die Bewirtschaftung der Naturressourcen. Das erste Treffen der
Gemischten Kommission wurde am 28.8. in Guatemala-Stadt abgehalten.
Guatemala
hatte wiederholt »historische« territoriale Ansprüche
auf Belize erhoben; diese wurden von Belize abgelehnt, das auch
eine Befassung des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag in dieser
Angelegenheit ablehnt. Als Belize von der Kolonialmacht Großbritannien
1981 in die Unabhängigkeit entlassen wurde, erkannte Guatemala
den neuen Staat nicht an. Rund 1500 britische Soldaten blieben im
Land, um Belize vor der Bedrohung durch den Nachbarstaat zu schützen.
Im Juli 1993 verkündete Premierminister Manuel Esquivel
die einstweilige Aufhebung eines Paktes mit Guatemala, der unter
der Regierung von Premierminister George Price – der
Belize in die Unabhängigkeit geführt hatte, – geschlossen
worden war und der den 130 Jahre alten Streit über den Verlauf
der Grenze zwischen beiden Ländern beendet hatte. In einem
Schreiben an den Generalsekretär der Vereinten Nationen vom
10.3.1994 erhob Guatemala erneut territoriale Ansprüche gegenüber
Belize. Trotz Verhandlungen in den folgenden Jahren wiederholte
Guatemala im Okober 1999 und erneut am 3.2.2000 seine Forderungen.
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