FWA
2001 Spalte 1297f
Die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien stieg 1999 in
Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 13% von 25,3 auf 28,7
Mrd. kWh; ihr Anteil an der gesamten Energieproduktion stieg damit
von 5,2 auf 5,9%. Wichtigste Ursachen waren ein überdurchschnittliches
Wasserjahr und der weiterhin starke Ausbau der Windkraft.
Der
weitere Ausbau erneuerbarer Energien wird durch das zum 1.4.2000
in Kraft getretene Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) begünstigt.
Das in Struktur und Regelungsumfang weltweit einzigartige Gesetz
soll Betreibern von Windkraft-, Geothermie- sowie kleineren Wasserkraft-,
Biomasse-, Biogas- und Photovoltaikanlagen einen möglichst
wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen ermöglichen und dazu beitragen,
den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch bis
zum Jahr 2010 mindestens zu verdoppeln. Dazu wurden für die
jeweiligen Technologien - in Abhängigkeit von Entwicklungsstand
und Erzeugungskosten - individuelle Vergütungssätze für
ins öffentliche Netz eingespeisten Strom festgelegt. Sie variieren
von 13 Pf/kWh für Strom aus Wasserkraft bis zu einem Spitzensatz
von 99 Pf/kWh für Strom aus Photovoltaikanlagen. Vergütet
wird der Strom von den Netzbetreibern, die die aufgenommenen Strommengen
gleichmäßig untereinander aufteilen, wodurch die Wettbewerbsneutralität
der Maßnahme gewährleistet werden soll. Eine zusätzliche
Förderung der Photovoltaik bringt das im Januar 1999 initiierte
100000-Dächer-Programm. Mit insgesamt 1,1 Mrd. DM werden
rund 40% der Investitionskosten von Photovoltaikanlagen mit einer
Gesamtleistung bis zu 300 MW durch den Bund übernommen. Im
Mai 2000 wurde die Laufzeit des Programms aufgrund der großen
Nachfrage um ein Jahr verkürzt (1999-2003).
Dass
die Förderung erneuerbarer Energien auch auf Rückhalt
in der Bevölkerung stößt, beweist das Wachstum von
Angebot und Nachfrage bei »Grünem Strom«
bzw. »Ökostrom«. Dabei handelt es sich meist um
einen Mix aus verschiedenen erneuerbaren Energiequellen (Wind, Wasser,
Photovoltaik), z.T. auch in Kombination mit Strom aus umweltfreundlicher
Kraft-Wärme-Kopplung. Angeboten wird »Grüner Strom«
mittlerweile von fast allen größeren Energieversorgern
im Rahmen von Umwelttarifen, die meist 20-40% teurer als die Normaltarife
sind. Die Zahl der Abonnenten wächst dennoch stetig und lag
Mitte 2000 bundesweit bei einigen Zehntausend.
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