FWA
2001 Spalte 381
Im April 1999 werden 13 iranische Juden aus Isfahan und Schiras
unter dem Vorwurf der Spionage für Israel und Verstößen
gegen die Staatssicherheit verhaftet. Am 13.4.2000 beginnt in Schiras
der Prozess hinter verschlossenen Türen. Vier Angeklagte hatten
umfangreiche Geständnisse abgelegt und sich der Mitgliedschaft
im israelischen Geheimdienst Mossad bezichtigt. Der Prozess erhält
durch das andauernde Ringen zwischen Konservativen und Reformern
in Teheran seine besondere Aufmerksamkeit. Geistliche und weltliche
Führung hatten stets versichert, es werde zu einem fairen Prozess
kommen. Am 1.7.2000 werden zehn der Angeklagten wegen Spionage für
Israel vom iranischen Revolutionsgericht zu Haftstrafen zwischen
vier und dreizehn Jahren verurteilt; drei Angeklagte werden freigesprochen.
Die vergleichsweise geringen Strafen deuten darauf hin, dass es
sich selbst aus der Perspektive des Gerichts kaum um staatsgefährdende
Informationen gehandelt haben kann. Berufung gegen das Urteil ist
möglich.
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