FWA
2001 Spalte 423f
In einem Eilverfahren beschließt das jugoslawische Parlament
am 6.7.2000 mehrere Verfassungsänderungen, die auf eine langfristige
Machterhaltung von Milosevic und ein weiteres Zurückdrängen
des montenegrinischen Einflusses in den Institutionen des Gesamtstaats
gerichtet sind.. U. a. wird die Direktwahl des Präsidenten
eingeführt, der bisher vom Parlament gewählt wurde. Die
Regelung erlaubt es Milosevic, der mit Auslaufen seiner derzeitigen
Amtzeit im Jahr 2001 hätte abtreten müssen, noch für
zwei weitere Amtsperioden von vier Jahren für die Präsidentschaft
zu kandidieren. Nachdem das Parlament am 24.7. neue Wahlgesetze
angenommen hat - der Präsident kann mit einfacher Mehrheit,
unabhängig von der Wahlbeteiligung, gewählt werden -,
wird der Termin für die Präsidentenwahl und die Wahlen
der beiden Kammern ndesparlaments sowie der Kommunalparlamente auf
den 24.9.2000 festgelegt. Die zersplitterte Opposition zieht mit
drei Kandidaten in den Wahlkampf: die Allianz für den Wandel
(SZP) mit Vojislav Kostinica, Vorsitzender der Serbischen
Demokratischen Partei (DSS), die Serbische Erneuerungsbewegung (SOP)
mit dem Belgrader Bürgermeister Vojislav Mihailovic,
die extrem natio-nalistische Radikale Partei (SRS) mit ihrem stellvertretenden
Vorsitzenden Nikolic.
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