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Nigeria: Chronik Ethnische Unruhen

FWA 2001 Spalte 585f

Der Konflikt zwischen rivalisierenden ethnischen Gruppen im Niger-Delta verschärft sich, als im November 1999 mindestens 80 Menschen bei mehreren gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Ijaw, Itsekiri und anderen Gruppen ums Leben kommen, darunter auch zwölf Polizisten. Die Regierung entsendet am 20.11.1999 Militäreinheiten in die Region, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Die Straße zwischen Warri und Port Harcourt wird zeitweise gesperrt, Dörfer und Ortschaften werden verwüstet oder niedergebrannt. Vertreter der Ijaw erklären, bei Militäreinsätzen seien Unbeteiligte getötet worden.

Am 24.11. beschließt die Regierung eine Soforthilfe von 50 Mio. US-$ für die Infrastruktur und Ausbildungsprojekte in der Delta-Region.

Auch die Spannungen zwischen den christlichen Yoruba und den muslimischen Hausa-Fulani eskalieren. Am 25.11. kommt es in Lagos nach einem Streit um einen Lebensmittelmarkt zu Zusammenstößen zwischen Angehörigen der militanten Yoruba-Organisation Oduas People's Congress (OPC), die für einen unabhängigen Yoruba-Staat eintritt, und Hausa-Händlern. In den folgenden Tagen werden mehr als 100 Menschen getötet. Die Polizei erlässt Schießbefehl ohne Vorwarnung, in Teilen der Stadt wird eine Ausgangssperre erlassen. Hunderte Hausa fliehen in den Norden des Landes, wo Vergeltungsmaßnahmen gegen dort ansässige Yoruba drohen.

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Aktuelle Informationen zu diesem und allen übrigen Themen des ARCHIVS finden Sie im Fischer Weltalmanach 2002 und im Digitalen Fischer Weltalmanach 2002.