FWA
2001 Spalte 686
Ermutigt
durch den Putsch auf Fidschi nimmt die Miliz Malaita Eagle Force
(MEF) unter Führung von Andrew Nori (MEF) am 5.6.2000
den Premierminister Bartholomew Ulufa'alu in Geiselhaft;
er wird aber zwei Tage später wieder freigelassen, da er seinen
Rücktritt angeboten hatte. In den folgenden Tagen kommt es
in der Hauptstadt Honiara zu Kämpfen mit den Isatabu Freedom
Fighters (IFF). Der Putsch ist die Folge der trotz des Friedensabkommens
vom Juli 1999 fortbestehenden ethnischen Spannungen und Landkonflikten
zwischen der einheimischen Bevölkerung Guadalcanals und Zuwanderern
von der Nachbarinsel Malaita. Den Auseinandersetzungen beider Bevölkerungsgruppen
waren seit 1998 rd. 60 Menschen zum Opfer gefallen, 30000 Malaitaner
flüchteten auf ihre Heimatinsel zurück. Nach dem Rücktritt
von Premierminister Ulufa'alu übergibt die MEF am 15.6.
die Kontrolle über Honiara an die Polizei. Am 30.6. wählt
das Parlament den bisherigen Oppositionsführer Mannasseh
Sogavare mit 23 gegen 21 Stimmen zum neuen Regierungschef.
Seine Wahl ist umstritten, weil er wegen der Abwesenheit von sechs
Abgeordneten nicht die nach der Verfassung erforderliche absolute
Mehrheit erzielt hat. Mannasseh war Finanzminister, bevor
er Ende 1999 im Konflikt mit Ufua'alu, der Maßnahmen
gegen die Korruption eingeleitet hatte, von seinem Amt zurücktrat.
Die verfeindeten Milizen unterzeichnen am 2.8. ein Waffenstillstandsabkommen.
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