FWA
2001 Spalte 736
Bei
den Parlamentswahlen am 24/25.6. (Wahlbeteiligung rd. 60%)
erreicht die ZANU-PF 62 der 120 zu vergebenden Sitze. Die erst 1999
gegründete oppositionelle Bewegung für demokratischen
Wandel (MDC) kommt auf 57 Mandate. Ein Mandat geht an den Führer
der Kriegsveteranen Chenjerai Hunzvi. Verfassungsgemäß
bestimmt Mugabe zusätzlich 30 Abgeordnete, so dass die
MDC nur etwa ein Drittel der insgesamt 150 Abgeordneten stellt.
Damit steht der ZANU-PF, die seit 1980 an der Macht ist, erstmals
eine starke Opposition gegenüber. Im Vorfeld der Wahlen
kam es zu gewaltsamen Übergriffen auf Oppositionspolitiker
und -anhänger, die Abstimmung selbst verlief friedlich.
Internationale Wahlbeobachter, deren Einsatz behindert wurde, schätzen
den Verlauf als weder frei noch fair ein: Der Wahlkampf sei durch
Einschüchterung und Gewalt gegen die Opposition beeinträchtigt
worden. Etwa 6000 Familien sind durch gewaltsame Einschüchterung,
Entführungen und Brandschatzung aus ihren Wohnorten und damit
ihren Wahlbezirken vertrieben worden.
Am
28.7. ficht die Opposition die Ergebnisse aus mindestens 37 Wahlbezirken
an. Innerhalb der ZANU kommt es zu Rücktrittsforderungen an
Mugabe.
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