FWA
2001 Spalte 968
Ziele:
Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zusammenarbeit sowie Festigung
des Friedens in Südostasien. 1971 erweitert um eine Zone für
Frieden, Freiheit und Neutralität ZOPFAN (Zone of Peace, Freedom
and Neutrality), 1992 um die Freihandelszone AFTA (ASEAN Free Trade
Area) und 1995 um die Südostasiatische Atomwaffenfreie Zone
SEANWFZ (Southeast Asia Nuclear Weapon Free Zone).
Mitglieder
(10): Brunei (seit 1984), Indonesien, Kambodscha (seit 1999), Laos
(seit 1997), Malaysia, Myanmar (seit 1997), Philippinen, Singapur,
Thailand und Vietnam (seit 1995).
Beobachter:
Papua-Neuguinea (seit 1984).
Hauptorgane:
Ordentliche Gipfelkonferenz der Staats- bzw. Regierungschefs (alle
drei Jahre), informelle Gipfeltreffen (jährlich oder bei Bedarf);
Ministertagung auf Außenministerebene (jährlich) als zentrales
Entscheidungsgremium; Fachministertreffen; Sekretariat mit einem Generalsekretär
– seit 1997 Rodolfo Certeza Severino (Philippinen) –
und rund 30 Mitarbeitern.
Entwicklung:
Am dritten informellen Gipfeltreffen am 27./28.11.1999 in Manila
(Philippinen) nahmen neben den Staats- und Regierungschefs der zehn
ASEAN-Mitgliedstaaten auch die Ministerpräsidenten von China
und Japan, Zhu Rongji und Keizo Obuchi, sowie der
Präsident der Republik Korea (Süd-Korea), Kim Dae-jung,
teil. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es, die 13
ostasiatischen Staaten wollten mit einer verstärkten wirtschaftlichen
und politischen Zusammenarbeit künftig für mehr Stabilität,
Wohlstand und Sicherheit in der Region sorgen. Endziel der ASEAN-Staaten
sei ein gemeinsamer Markt mit einer einheitlichen Währung,
ähnlich wie in Europa. Die Kooperation solle sich auch auf
Finanz- und Währungsfragen sowie den beschleunigten Ausbau
der Informationstechnologie (IT) erstrecken. Die ASEAN-Mitglieder
sprachen sich dafür aus, künftig auch politisch enger
zusammenzuarbeiten. Sie beschlossen die Einsetzung einer ASEAN-Außenministertroika
nach dem Vorbild der Europäischen Union (EU), um bei Konflikten
in der Region künftig schneller und effektiver vermitteln zu
können. Die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Staaten vereinbarten,
den Termin für die Aufhebung der Zölle im wechselseitigen
Handel von 2015 auf 2010 vorzuziehen. Lediglich Kambodscha, Laos,
Myanmar und Vietnam könnten im ASEAN-Handel noch bis 2015 Zölle
erheben.
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