FWA
2001 Spalte 982f
Entwicklung:
An der 18. Gipfelkonferenz in Buenos Aires (Argentinien)
am 2.7.2000 nahmen neben den Präsidenten der Mitgliedstaaten
Argentinien (Fernando de la Rúa), Brasilien (Fernando
Henrique Cardoso), Paraguay (Luis Ángel González
Macchi) und Uruguay (Jorge Batlle Ibánez) der
Präsident des assoziierten Chile (Ricardo Lagos Escobar)
und der Außenminister des ebenfalls assoziierten Bolivien
als Vertreter von Präsident Hugo Bánzer Suárez
sowie der Hohe Beauftragte für Außen- und Sicherheitspolitik
der Europäischen Union (EU), Javier Solana, teil. Im
Mittelpunkt der Gespräche standen die von den Mitgliedern erhobenen
Schutzzölle im Warenverkehr untereinander und die Harmonisierung
der nationalen Wirtschaften. Bereits im Vorfeld konnten Argentinien
und Brasilien Anfang Mai 2000 wesentliche Streitpunkte ausräumen:
Sie vereinbarten, bis zum März 2001 gemeinsame Zielgrößen
zur Harmonisierung der beiden nationalen Wirtschaften festzulegen,
in erster Linie auf dem Gebiet der Bekämpfung der Staatsverschuldung
und der Inflation. Die Frage der umstrittenen beiderseitigen Importquoten
im Bereich der Einfuhr von Kraftfahrzeugen konnte man im März
2000 vertraglich lösen: Die bisher geltenden Importrestriktionen
sollen bis Ende 2005 zunächst stufenweise gelockert und ab
1.1.2006 völlig beseitigt werden. Obwohl auf dem Gipfel alle
Präsidenten versprachen, ihre Zollpolitik künftig zu harmonisieren,
wurden keine konkreten Abmachungen getroffen. Sie verpflichteten
sich lediglich in einer »Sozialcharta« zur Bekämpfung
der Armut und zur Förderung der Kultur in ihren Staaten. Solana
wies darauf hin, dass die Gespräche über freien Handel
zwischen dem Mercosur und der EU kaum vorankämen – Schutzzölle
und Subventionen seien weiterhin die kritischen Punkte. Der Warenverkehr
innerhalb des Mercosur ging 1999 auf 14,1 Mrd. US-$ zurück
(29,4 % gegenüber 1998).
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