FWA
2001 Spalte 995
Auf
ihrer 107. Tagung am 23.3.1999 beschloss die OPEC eine Drosselung
der Erdölförderung um 1,7 Mio. Barrel (einem Barrel/Fass
entsprechen 159 Liter) auf 22,98 Mio. Barrel pro Tag ab 1.4.1999
für die Dauer eines Jahres, um einen Anstieg des Ölpreises
zu erreichen, der angesichts einer Überproduktion mehrerer
OPEC-Staaten im Februar 1999 auf 9,66 US-$ je Barrel gefallen war.
Durch die zu mehr als 90% umgesetzten Produktionsdrosselungen verdreifachte
sich der Durchschnittspreis für ein Barrel OPEC-Öl binnen
eines Jahres auf über 32 US-$ im Februar 2000. Auf ihrer 109.
Konferenz in Wien vom 27.–29.3.2000 beschlossen daher neun
der elf Mitgliedstaaten (der Iran folgte der Entscheidung später,
der Irak steht seit der Verlängerung der UN-Sanktionen im Golfkrieg
1990 außerhalb des Quotensystems) eine Erhöhung der
Erdölfördermengen ab 1.4.2000 auf den Stand aus der
Zeit vor März 1999, um eine dauerhafte Festschreibung des Rohölpreises
bei 25 bis 28 US-$ pro Barrel zu erreichen. Auf dem 110. Treffen
am 21.6.2000 wurde eine weitere Erhöhung der Förderquoten
um 720000 auf 25,4 Mio. Barrel pro Tag (OPEC-10) beschlossen; doch
auch diese führte nicht zu dem erhofften Rückgang der
Ölpreise. Am 17.7.2000 kündigte das OPEC-Sekretariat daher
weitere Fördererhöhungen um 500000 Barrel bis Ende Juli
an, um den Ölpreis, der zuletzt auf über 30 US-$ pro Barrel
gestiegen war, wieder unter 28 US-$ pro Barrel zu drücken.
– Der Rohölpreis stieg nach einem anfänglichen Rückgang
auf rd. 25 US-$ bis Mitte August 2000 auf 32 US-$ pro Barrel.
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