Aktuell
Staaten
Buch
CD-ROM
Wissensquiz
Bücher Tauschbörse


Links


FAQ





Archivrubriken Staaten - Umwelt - Internationale Organisationen - Deutschland, �sterreich, Schweiz - Wirtschaft



Deutschland: Die Wahl zum Bayerischen Landtag vom 13.9. 1998

FWA 99, Spalte 247

Bei der Wahl zum Bayerischen Landtag waren 8,824 Mio. im Wahlgebiet lebende Deutsche wahlberechtigt, 4,61 Mio Frauen (52,2%) und 4,23 Mio. M�nner. 437 000 Wahlberechtigte nahmen zum erstenmal an einer Landtagswahl teil; unter den 327 000 Erstw�hlern waren 160 000 Frauen (48,9%). Der Freistaat Bayern ist in sieben Wahlkreise (= Regierungsbezirke) mit 104 Stimmkreisen aufgeteilt. Um die 104 direkt und 100 �ber Landeslisten zu vergebenen Sitze des Bayerischen Landtags bewarben sich 2128 Bewerber aus 19 Parteien oder W�hlergruppen. Die meisten Kandidaten stellte die �kologisch-Demokratische Partei �dp (204), gefolgt von den GR�NEN und den Republikanern (jeweils 203). Die F.D.P. stellte 202, die CSU 186, die W�hlergruppe FW Freie W�hler 185 und die SPD 181 Kandidaten auf. Die meisten Bewerber kandidierten im Wahlkreis Oberbayern (711) gegen�ber 190 Bewerbern im Wahlkreis Oberpfalz. Von den insgesamt 2128 Bewerbern waren 1588 M�nner und 540 Frauen (34%). Dabei kandidierten die meisten Frauen auf den Listen der Gr�nen (95), gefolgt von der SPD (64) und den Republikanern (64). Der j�ngste Kandidat war 21 Jahre alt, der �lteste 88 Jahre.

Die Spitzenkandidaten der im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien

Paulig, Ruth (B�ndnis 90 / Die Gr�nen) *Seefeld 7.7. 1949; Diplom-Biologin, 1986-94 MdL, seit Dezember 1996 Vorsitzende von B�ndnis 90 / Die Gr�nen in Bayern.

Schmidt, Renate (SPD) *Hanau 12.12. 1943; Programmiererin, 1980-94 MdB, seit 1991 Vorsitzende der SPD Bayern, seit 1994 MdL und Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, seit Dezember 1997 stellv. Vorsitzende der Bundes-SPD.

Stoiber, Edmund (CSU) *Oberaudorf 28.9. 1941; Studium der Rechts- und Politikwissenschaften (Promotion), 1978-83 Generalsekret�r der CSU, 1982-88 Staatssekret�r (ab 1986 Bayerischer Staatminister) und Leiter der Staatskanzlei, 1988-93 Bayerischer Staatsminister des Innern, seit Mai 1993 Bayerischer Ministerpr�sident.

Die Wahlen zum Bayerischen Landtag vom 13.9. 1998

Stimmberechtigte 1998: 8 824 003

Stimmberechtigte 1994: 8 743 532

W�hler 1998: 6 176 796

W�hler 1994: 5 926 503

Wahlbeteiligung 1998: 69,8%

Wahlbeteiligung 1994: 67,8%

Bayern: Stimmverteilung 1998

Bayern: Stimmverteilung 1994

Bayern: Sitzverteilung 1998

Bayern: Sitzverteilung 1994

Das Ergebnis der Landtagswahlen in Bayern 1998

Die Wahl zum Bayrischen Landtag

Wahlanalyse

Bei der Landtagswahl in Bayern konnte die CSU zum achten Mal in Folge die absolute Mehrheit der Sitze erringen. Dieser Erfolg hat nach Auffassung von Wahlforschern in erster Linie regionale Gr�nde: das hohe Ansehen des amtierenden Ministerpr�sidenten Edmund Stoiber, die nach dem Urteil der W�hler hohe Sachkompetenz der Landesregierung sowie die im bundespolitischen Vergleich gute Wirtschaftslage des Freistaats. Dar�ber hinaus profitiert die CSU in Bayern von landesspezifischen Strukturen, vor allem von dem mit 66% weit �berproportionalen Katholikenanteil. Insgesamt konstatieren Wahlforscher angesichts des stabilen CSU-Ergebnisses und des Achtungserfolgs der erstmals angetretenenen b�rgerlich-konservativen Freien W�hler eine deutliche St�rkung des konservativen Lagers in Bayern. Bayern hat sich mit dieser Landtagswahl erneut als ein politisch sehr stabiles Land erwiesen. Nur zwei Stimmkreise wechselten die politische Farbe: M�nchen-Schwabing fiel an die CSU, w�hrend er Stimmkreis Hof von der CSU an die SPD ging. Gegen�ber dem Ergebnis der Landtagswahlen 1994 hat sich keine Partei um mehr als 1,3 Prozentpunkte ver�ndert. Doch waren die W�hlerbewegungen unter den Parteien st�rker, als diese geringen Ver�nderungsraten vermuten lassen.

Gr��te Gewinner dieser Landtagswahl waren die Freien W�hler, die seit der Kommunalwahl 1996 in Bayern etwa 500 B�rgermeister und mehr Landr�te als die SPD stellen. Sie konnten aus dem Stand 444 861 Stimmen (= 3,7%) gewinnen, wobei die H�lfte ihrer Stimmen von fr�heren W�hlern der beiden gro�en Parteien kam. Ihre Erfolge erzielten die Freien W�hler vor allem in den kleineren St�dten und auf dem Land.

Der CSU gelang es, ihre absolute Mehrheit weitgehend unver�ndert zu behaupten. Sie konnte mit 6 445 716 Stimmen ihr W�hlerpotential voll aussch�pfen und zus�tzlich etwa 140 000 Stimmen aus dem Lager der bisherigen Nichtw�hler gewinnen. Vor allem in den Gro�st�dten (M�nchen: +3,7%, Augsburg: +3,3%) konnte die CSU zulegen; in den kleineren Gemeinden hingegen verlor sie leicht (-1,3%). In den Wahlkreisen hingegen fiel das Ergebnis allerdings sehr unterschiedlich aus. Nur in Oberbayern (+2,2%) und Mittelfranken (+0,1%) konnte die CSU Anteile gewinnen. In allen anderen Wahlkreisen b��te sie Stimmen ein, am meisten in Oberfranken (-2,5%), Niederbayern (-1,6%) und Unterfranken (-1,4%).

Der SPD (3 501 418 Stimmen) gelang es nicht, ihre W�hler in gleichem Ma�e zu mobilisieren. Ihre st�rksten Verluste mu�te sie in den gro�en (M�nchen: -4,7%) und mittleren St�dten (Regensburg, Bayreuth, W�rzburg) hinnehmen. Die meisten Stimmen (etwa 60 000) verlor sie an die Gr�nen (692 071 Stimmen), die nach Analysen des infas-Instituts ihren nach den Prognosen gef�hrdeten Wiedereinzug in den Bayerischen Landtag diesem Zugewinn von seiten der SPD sowie einer h�heren Mobilisierung ihrer W�hlerschaft zu verdanken haben.

Die FDP verlor fl�chendeckend fast 40% ihrer W�hler (weit �berwiegend an die CSU) und erreichte mit 201 635 Stimmen (= 1,7%) ihr schlechtestes Ergebnis in Bayern �berhaupt.

Die Republikaner blieben mit 437 967 Stimmen leicht hinter ihrem Ergebnis von 1994 zur�ck, ebenso wie die �DP (217 645) und die Bayernpartei (88 700). Die rechtsextremen Parteien konnten in zahlreichen Stimmkreisen die 5-Prozent-Marke deutlich �berspringen.

Zur�ck


 

Aktuelle Informationen zu diesem und allen �brigen Themen des ARCHIVS finden Sie im Fischer Weltalmanach 2001 und im Digitalen Fischer Weltalmanach 2001.