FWA 99, Spalte 658
Nach dem Putsch im Mai 1997 und den darauf verh�ngten Sanktionen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS wird am 23.10. 1997 in Conakry (Guinea) ein Abkommen unterzeichnet, das die R�ckkehr des gest�rzten Pr�sidenten Ahmad Tejan Kabbah und die Entwaffnung aller Kriegsparteien vorsieht. Die Demobilisierung der Truppen wird von dem Putschregime des Majors Johnny Paul Koroma verz�gert, es kommt zu weiteren K�mpfen zwischen der westafrikanischen Friedenstruppe ECOMOG und den Putschisten, die von Milizen der Revolutionary United Front (RUF) unterst�tzt werden.
Am 13.2. 1998 erobert die ECOMOG unter F�hrung nigerianischer Truppen die Hauptstadt Freetown. Angeh�rige des Milit�rregimes werden festgenommen, als sie nach Liberia zu fliehen versuchen. Einige Milizion�re werden von der Bev�lkerung gelyncht.
Am 10.3. kehrt Kabbah nach Freetown zur�ck. Er verspricht dem zerst�rten Land einen Neuanfang.
Milizen der RUF, die auf 5000 Mann gesch�tzt werden, kontrollieren weiterhin Teile des Landes, darunter Gebiete mit Diamantenvorkommen. Sie werden von der 9000 Mann starken ECOMOG und etwa 30 000 Stammesmilizen, die Kabbah unterst�tzen, bek�mpft. Vor allem im Nordosten des Landes f�hren RUF-Milizen willk�rliche Terrorakte gegen die Zivilbev�lkerung aus.
Das Weltern�hrungsprogramm (WFP) der UN macht am 21.5. auf die dramatische Lage der Fl�chtlinge aufmerksam; vor allem Kinder sterben in den Fl�chtlingslagern an Unterern�hrung. Insgesamt 150 000 Fl�chtlinge sind im M�rz und April vor den K�mpfen u.a. nach Guinea geflohen, das aber die Versorgung der Fl�chtlinge nicht sicherstellen kann.
Am 22.5. verurteilt das Kinderhilfswerk UNICEF die Grausamkeiten, die an Kindern begangen werden.
Mitte Juni werden 500 Rebellen bei einer Freudenfeier �ber den Tod des nigerianischen Diktators Sani Abacha von ECOMOG-Truppen �berrascht und get�tet.
Am 13.7. beschlie�t der UN-Sicherheitsrat, 70 Milit�rs zur Unterst�tzung der ECOMOG nach Sierra Leone zu entsenden.
Am Rande einer UN-Tagung in New York klagt Pr�sident Kabbah am 30.7. das grausame Vorgehen der Rebellen gegen Fl�chtlinge an. UN-Generalsekret�r Kofi Annan erkl�rt, seit Ende M�rz seien 500 schwerverletzte Opfer in Krankenh�user eingeliefert worden, und fordert die Rebellen und Milizion�re auf, �unverz�glich ihre Waffen nierderzulegen�.
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