FWA 99, Spalte 84
Die Beziehungen zum Nachbarstaat Eritrea, bis 1993 �thiopische Provinz, verschlechtern sich nach Einf�hrung einer eigenen eritreischen W�hrung (Nakfa) am 28.11. 1997, womit die bisherige W�hrungsunion aufgek�ndigt wird. �thiopien wickelt seinen Au�enhandel �ber den Hafen von Dschibuti ab und verbietet die Einfuhr der eritreischen W�hrung, worauf der Kleinhandel im Grenzgebiet zusammenbricht. Auf einer neuen �thiopischen Landkarte wird der Grenzverlauf zu Eritrea, der 1902 in einem Vertrag zwischen England, Italien und �thiopien festgelegt worden ist, in Frage gestellt, wodurch sich die Spannungen zwischen den Staaten versch�rfen.
Am 12.5. 1998 kommt es zu Artilleriegefechten zwischen eritreischen und �thiopischen Truppen an der umstrittenen Grenze. Am 5.6. 1998 eskaliert der Konflikt in gegenseitigen Luftangriffen auf die �thiopische Stadt Mekele und die eritreische Hauptstadt Asmara, am 11. und 12.6. kommt es zu Boden- und Luftk�mpfen in Adigrat. Etwa 100 000 Menschen fliehen aus dem Krisengebiet ins �thiopische Hinterland.
Nach Vermittlung der USA und Ruandas, die einen Friedensplan vorlegen, verzichten �thiopien und Eritrea am 15.6. auf weitere Luftangriffe. Der im Friedensplan vorgesehene R�ckzug der eritreischen Truppen aus �thiopien wird von Eritrea abgelehnt, worauf �thiopien seine Truppenbewegungen fortsetzt und am 19.6. versucht, die Grenzstadt Zalambessa zur�ckzuerobern. Dort kommt es auch am 24.6. zu Gefechten.
Eine Delegation der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU), der die Pr�sidenten Burkina Fasos, Dschibutis, Simbabwes und Ruandas angeh�ren, bem�ht sich bis Ende Juni in pers�nlichen Konsultationen mit den Staatsoberh�uptern von �thiopien und Eritrea, Meles Zenawi und Isayas Afewerki, erfolglos um eine Vermittlung in dem Konflikt.
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