Der Fischer Weltalmanach
nachrichtenstaatenbiografienarchivglossarlinks




Staaten

wissensquiz
stichwort
buch
cd rom

tauschbörse

buch tipps
faq
bestellen
kontakt

 

fischer taschenbuch verlag



www.weltalmanach.de
30.06.04
Europ�ische Union: Dur�o Barroso wird neuer Pr�sident der EU-Kommission
 
Die Staats- und Regierungschefs der Europ�ischen Union (EU) haben sich am 29. Juni 2004 auf einem Sondergipfel in Br�ssel auf den konservativen portugiesischen Ministerpr�sidenten Jos� Manuel Dur�o Barroso (Foto) als neuen Pr�sidenten der Europ�ischen Kommission (EU-Kommission) geeinigt. Damit ist die Nachfolge Romano Prodi, dessen f�nfj�hrige Amtsperiode Ende Oktober ausl�uft, gekl�rt.

Barroso k�ndigte am Abend des 29. Juni in einer �Erkl�rung an die Nation� in Lissabon seinen R�cktritt als Ministerpr�sident und seinen Wechsel nach Br�ssel mit den Worten an: �Kein politischer F�hrer kann sich einer solchen Aufgabe entziehen, bei der es darum geht, die Europ�ische Union st�rker und gerechter zu machen�. Barrosos Ernennung muss jetzt nur noch am 20. Juli vom Europ�ischen Parlament best�tigt werden, was als reine Formsache gilt. Barroso soll sein neues Amt am 1. November antreten.

Mitte Juni 2004 hatte sich der EU-Gipfel in Br�ssel nicht auf einen Kandidaten f�r die Nachfolge Prodis einigen k�nnen. Barroso ist ein Kompromisskandidat. Rivalit�ten zwischen Frankreich und Deutschland einerseits und Gro�britannien andererseits hatten andere Kandidaten verhindert. Sowohl der belgische Ministerpr�sident Guy Verhofstadt als auch EU-Au�enkommissar Chris Patten zogen sich aus der Bewerbung zur�ck.

Barroso wurde 1956 in Lissabon geboren. Er studierte Rechts- und Politikwissenschaften an den Universit�ten in Lissabon, Genf, New York sowie am Europ�ischen Hochschulinstitut in Florenz. Anschlie�end war er Assistent an der Universit�t Georgetown in Washington. 1980 trat er dem konservativ-liberalen Partido Social Democrata (PSD), der wichtigsten Mitte-Rechts-Gruppierung, bei und wurde f�r diesen erstmals 1985 ins Parlament gew�hlt. Im Alter von 29 Jahren wurde er 1986 Staatssekret�r im Innenministerium, 1987 wechselte er als Staatssekret�r ins Au�enministerium. 1992 bis 1995 war er Au�enminister. Nach der Wahlniederlage des PSD 1995 scheiterte er mit dem Versuch, Parteichef zu werden, erreichte dieses Ziel aber 1999 nach heftigem innerparteilichen Machtkampf. Die Parlamentswahlen vom M�rz 2002 gewann er mit dem PSD knapp vor dem seit 1995 regierenden Partido Socialista (PS) und wurde am 6. April 2002 als Ministerpr�sident einer Regierungskoalition von PSD und der nationalistischen Volkspartei (CDS-PP) vereidigt. In dieser Funktion hat er den Irak-Krieg unterst�tzt und sich f�r bessere Beziehungen Europas zu den USA sowie f�r h�here europ�ische Milit�rausgaben eingesetzt.

Das Amt: Der Pr�sident der Europ�ischen Kommission wird von den Staats- und Regierungschefs der 25 Mitgliedstaaten mit einer qualifizierten Mehrheit ernannt. Anschlie�end muss er vom Europ�ischen Parlament best�tigt werden. Im Einvernehmen mit den Mitgliedstaaten ernennt der Kommissionspr�sident die 25 Mitglieder der EU-Kommission. Er legt er die politischen Leitlinien fest. An EU-Gipfeln nimmt er als Vertreter der Kommission teil, an den G8-Treffen als Vertreter Europas. Im 2003 in Kraft getretenen Vertrag von Nizza zur Revision der Vertr�ge, auf denen die EU beruht, ist die Position des Pr�sidenten gest�rkt worden. Unter anderem soll er k�nftig einzelne Kommissare zum R�cktritt auffordern k�nnen.

   
zurück  
| nachrichten | staaten | biografien | archiv | glossar | links |
| wissensquiz | buch | cd-rom | tauschbörse | buch-tipps | faq | bestellen | kontakt |