EU demokratischer, transparenter und effizienter machen und die bestehenden EU-Vertr�ge ersetzen. Mit ihm werden u.a. das Amt eines hauptamtlichen EU-Ratspr�sidenten und eines Au�enministers geschaffen. In der k�nftigen EU-Kommission kann bis 2014 jedes Mitgliedsland einen Kommissar stellen. Danach soll die Kommissionsst�rke auf zwei Drittel der Mitgliedstaaten begrenzt werden.
Entscheidungen im Ministerrat werden durch die Einf�hrung der so genannten doppelten Mehrheit erleichtert: Ein Beschluss ist gefasst, wenn 55 Prozent der Staaten zustimmen, die 65 Prozent der EU-Bev�lkerung vertreten. F�r eine Blockade sind mindestens vier Staaten erforderlich. Bei politisch sensiblen Themen wie der Au�en-, Innen-, Justiz-, Wirtschafts- und Finanzpolitik ist die Zustimmung von 72 Prozent der Staaten n�tig, die 65 Prozent der Bev�lkerung vertreten.
Gest�rkt wird die Kompetenz des Europ�ischen Parlaments, das mehr Rechte in der Agrar-, Struktur-, Justiz- und Innenpolitik erh�lt. Als Entgegenkommen an kleinere EU-Staaten wird die Mindestzahl der Europaabgeordneten von derzeit drei pro Land auf sp�ter sechs erh�ht. Gro�e L�nder m�ssen bei einem auf maximal 750 Abgeordnete begrenzten Parlament k�nftig Sitze abgeben, bei Deutschland sind es drei der gegenw�rtig 99 Sitze. �ber diese erste europ�ische Verfassung wird im Fischer Weltalmanach 2005 ausf�hrlich berichtet.
Der Streit um die neue EU-Kommission: Nach der Unterzeichnungszeremonie am Vormittag trafen sich die Staats- und Regierungschefs mit dem bisherigen Pr�sidenten der EU-Kommission Romano Prodi und den designierten Nachfolger Jos� Manuel Dur�o Barroso, um �ber eine Umgestaltung der Kommissionsmannschaft zu beraten. Angesichts einer drohenden Abstimmungsniederlage im Europ�ischen Parlament (EP) hatte Barroso sein Personaltableau f�r die neue EU-Kommission am 27. Oktober 2004 zur�ckgezogen.
Damit entsch�rfte er eine wochenlange Auseinandersetzung um einige umstrittene Kandidaten. Die Sozialdemokraten (SPE), Gr�nen (FEA) und Liberalen (ALDE) im EP lehnen insbesondere den Italiener Rocco Buttiglione ab, der nach bisheriger Planung Innen- und Justizkommissar werden sollte. Buttiglione hatte Homosexualit�t als S�nde bezeichnet. Dar�ber hinaus wird an der Niederl�nderin Neelie Kroes (Wettbewerbsressort) wegen ihrer zahlreichen Aufsichtsratsmandate Kritik ge�bt. Dem Ungarn Laszlo Kovacs (Energie) wird vorgeworfen, nur ungen�gende Kenntnisse �ber Energiepolitik zu besitzen; die Christdemokraten (EVP-ED) sto�en sich zudem an seiner kommunistischen Vergangenheit. Der Lettin Ingrida Udre (Steuern und Z�lle) h�ngt der Verdacht einer Korruptionsaff�re an. Das EP kann nur das gesamte Gremium ablehnen, nicht jedoch einzelne Kommissare.
Als erster zog am 30. Oktober Buttiglione seine Kandidatur in der neuen EU-Kommission zur�ck.