Papst Johannes Paul II. (Foto) hat am 27. November 2004 im Rahmen einer �kumenischen Feier im Petersdom in Rom die w�hrend der Kreuzz�ge im 13. Jahrhundert in Konstantinopel geraubten Reliquien zweier Heiliger an das orthodoxe Patriarchat von Konstantinopel zur�ckgegeben. Der Papst �bergab die Gebeine der Kirchenv�ter Gregor von Nazianz (ca. 329 � ca. 389 n. Chr.) und Johannes von Chrysostomos (ca. 347 � 407 n. Chr.) an den Patriarchen von Konstantinopel, Bartholom�us I.
Diese Geste der Vers�hnung fand drei Tage vor dem Fest des heiligen Andreas statt, des Schutzpatron des Patriarchats von Konstantinopel, des heutigen Istanbul (T�rkei). Der Papst hatte bei seinem Besuch in Athen am 4. Mai 2001 die orthodoxe Kirche �ffentlich um Vergebung f�r die Verfehlungen im Rahmen der Kreuzz�ge gebeten. Die Reliquien der beiden Kirchenlehrer des Ostens wurden vermutlich von den r�misch-katholischen Rittern nach ihrem Einfall in Konstantinopel im vierten Kreuzzug 1204 geraubt und nach Rom gebracht; sie wurden seitdem im Petersdom aufbewahrt.
Bartholom�us I. hatte den Papst bei einem Besuch in Rom im Juni 2004 um die R�ckgabe der Reliquien gebeten. Der Patriarch flog mit den Reliquien am 27. November gemeinsam mit einer vatikanischen Delegation unter Leitung von Kurienkardinal Walter Kasper zur�ck nach Istanbul. Dort werden die Gebeine der Ostheiligen vor�bergehend in einer Kapelle des Patriarchates in Istanbul aufbewahrt, um schlie�lich in der Kirche Sankt Georg ihre endg�ltige Ruhest�tte zu finden.
Formell sind das orthodoxe Christentum und die r�misch-katholische Kirche seit 1054 getrennt, als der Papst und der Patriarch von Konstantinopel sich gegenseitig exkommunizierten. Mit der Pl�nderung von Konstantinopel durch die Kreuzritter wurde der Bruch zur praktischen Realit�t, die bis heute andauert. Der theologische Dialog zwischen der Orthodoxen und der Katholischen Kirche soll jetzt wieder neu aufgenommen werden.