In Italien ist der fr�here EU-Kommissionspr�sident Romano Prodi (Foto) am 16. Oktober 2005 bei den Vorwahlen der Mitte-Links-Opposition zum offiziellen Herausforderer von Ministerpr�sident Silvio Berlusconi bei den Parlamentswahlen im kommenden Fr�hjahr gek�rt worden. Die Stimmbeteiligung war weit h�her als erwartet.
F�r Prodi stimmten rund 74 Prozent der 4,3 Millionen Italiener, die sich an den Vorwahlen beteiligten und daf�r einen Obolus von einem Euro entrichteten. Auf den Kommunistenf�hrer Fausto Bertinotti entfielen 14,6 Prozent, f�nf weitere Kandidaten blieben ebenfalls chancenlos.
Vor den 10000 Wahllokalen bildeten sich lange Schlangen, vielerorts gingen die Stimmzettel aus und mussten nachgedruckt werden.
W�hrend Prodi das Ergebnis als �gro�es Fest f�r die Demokratie� und als Auftrag, �ein neues, einheitliches Ulivo-B�ndnis voranzutreiben� wertete, sprach das amtierende Rechtsb�ndnis von einem �rein propagandistischem Ereignis�.
Nach seiner R�ckkehr aus Br�ssel 2004 hatte der 66-j�hrige Prodi die Durchf�hrung von Vorwahlen nach amerikanischem Vorbild vorgeschlagen, um dadurch eine bessere Legitimierung als F�hrer der Opposition zu erreichen. Au�erdem wollte Prodi mit den Vorwahlen dem Umstand Rechnung tragen, dass er parteilos ist. Nach Ansicht von Beobachtern erhofft sich Prodi so auch die �berwindung des Traumas, das der Sturz seiner ersten Regierung 1998 bewirkt hatte. Damals war dem Wirtschaftswissenschaftler Prodi zum Verh�ngnis geworden, dass Bertinotti dem vom �Professore� gef�hrten Ulivo-B�ndnis die Unterst�tzung entzogen hatte.
�berschattet wurde die Abstimmung von der Ermordung des Vizepr�sidenten des Regionalrats in Kalabrien, Francesco Fortugno. Er z�hlte zu den prominentesten Unterst�tzern Prodis in der s�ditalienischen Region. Die Polizei vermutet die Mafia hinter der Tat.
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