S�dsudan hat am 9.7.2011 offiziell seine Unabh�ngigkeit als Republik S�dsudan proklamiert. Im Januar 2011 hatten 99% der S�dsudanesen in einer Volksabstimmung f�r die Losl�sung der 1972�1983 und erneut seit 2005 teilautonomen Region vom Norden Sudans gestimmt. Die sudanesische Regierung von Omar Hassan Ahmad al-Baschir hatte das Ergebnis anerkannt.
Die Volksabstimmung war Teil des Friedensabkommens von 2005, das den mehr als zwei Jahrzehnte andauernden B�rgerkrieg zwischen der islamischen sudanesischen Regierung und der gr��ten Rebellenbewegung des animistisch-christlichen S�dsudan SPLM/SPLA (Sudan People's Liberation Movement/Army) beendet hatte, in dem mindestens 2 Mio. Menschen ums Leben kamen und mehr als 2,5 Mio. Menschen vertrieben wurden. Das Umfassende Friedensabkommen (Comprehensive Peace Agreement/CPA) enthielt detaillierte Vorgaben zur Aufteilung der Regierungsmacht und der Einnahmen � insbesondere aus der Erd�lf�rderung � zwischen den Landesteilen. Es sah zudem die Abhaltung von gesamtstaatlichen Wahlen vor, die im April 2010 stattgefunden haben. In S�dsudan wurde bei den Wahlen der seit 2005 amtierende Pr�sident Salva Kiir Mayardit mit 93% der Stimmen wiedergew�hlt, auf seinen Herausforderer Lam Akol, dem ehemaligen Au�enminister Sudans und Gr�nder der SPLM-Abspaltung SPLM-Democratic Change, entfielen 7% der Stimmen. Bei den Wahlen zum s�dsudanesischen Parlament gewann die SPLM nach Angaben der Nationalen Wahlkommission rd. 94% aller Mandate. Salva Kiir wurde am 21.5.2010 f�r eine zweite Amtszeit als Pr�sident der autonomen Region und am 9.7.2011 als Staatsoberhaupt der Republik S�dsudan vereidigt.
An der Unabh�ngigkeitsfeier in der Hauptstadt Juba nahmen zahlreiche ausl�ndische G�ste teil, darunter Omar al-Bashir und UN-Generalsekret�r Ban Ki-moon. Bashir, gegen den Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vorliegen, sagte der Nachbarrepublik seine Unterst�tzung zu. Ban Ki-moon lobte den sudanesischen Pr�sidenten f�r seine Bereitschaft zur friedlichen Teilung Sudans.
Die S�dsudanesen geh�ren mehreren Dutzend ethnischen Gruppen an, 80% der rd. acht Millionen Einwohner S�dsudans sind Analphabeten und das Gebiet geh�rt zu den �rmsten Regionen der Welt. 40% Prozent der Kinder sind nach Angaben der Welthungerhilfe unterern�hrt. S�dsudan verf�gt �ber reiche Erd�lvorkommen, ist er aber f�r die Raffinerie und den Export auf den Norden angewiesen. (MvB)
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