Am
8. März wird alljährlich der Internationale
Frauentag begangen. Er entstand im Kampf um Gleichberechtigung
und Wahlrecht für Frauen und kann auf eine lange
Tradition zurückblicken.
Geschichte
Am 27. August 1910 beschloss
die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz
in Kopenhagen auf Initiative der deutschen Sozialistin
Clara Zetkin (1857-1933) die Einführung eines jährlichen
Internationalen Frauentags. Ziel war, mit diesem Tag
auf die Interessen der Frauen aufmerksam zu machen und
gegen mehrfache Ausbeutung und Unterdrückung zu
protestieren. Die zentralen Forderungen waren damals
unter anderem ein Wahl- und Stimmrecht für Frauen,
ein ausreichender Mutter- und Kinderschutz, der Achtstundentag,
gleicher Lohn bei gleicher Arbeitsleistung für
Frauen und Männer sowie die Festsetzung von Mindestlöhnen.
Der erste internationale Frauentag
fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland,
Österreich, der Schweiz und den USA statt. In den
folgenden Jahren wurde er jährlich zwischen Februar
und April begangen. Die Festlegung auf den 8. März
erfolgte 1921 durch Beschluss der II. Kommunistischen
Frauenkonferenz im Gedenken an zwei Ereignisse: Den
Streik der Textilarbeiterinnen in St. Petersburg 1917
und den Streik der Hemdennäherinnen in New York
1857, die sich gegen die schlechten Arbeitsbedingungen
zu Wehr setzten. Beide Streiks begannen am 8. März
- in St. Petersburg nach dem russischen Kalender
am 23. Februar.
Gegenwart
In Deutschland konnte der Internationale
Frauentag während der NS-Zeit wegen des Verbots
sozialistischer Parteien nicht durchgeführt werden.
1932 wurde der Frauentag verboten und durch den Muttertag
ersetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden in der sowjetischen
Besatzungszone bereits 1946 wieder Feiern zum Frauentag
statt. In der DDR und den sozialistischen Ländern
wurde die gesellschaftliche Befreiung der Frau gefeiert.
In Westeuropa gewann der Tag in den 1980er Jahren wieder
größere Bedeutung; heute gibt es in ganz
Deutschland jedes Jahr am 8. März in vielen Städten
und Gemeinden Veranstaltungen, die sich aktuellen Frauen-
und Menschrechtsfragen widmen wie den Rechten von Ausländerinnen,
der Diskriminierung von nichtheterosexuellen Lebensweisen
und der besseren Sicherung der Frauenrechte im Rahmen
der europäischen Annäherung. War der Internationale
Frauentag in seinen Anfängen eng verknüpft
mit der Sozialistischen ArbeiterInnenbewegung, löste
er sich über die Jahre von ideologischen und parteipolitischen
Einflüssen und wurde zu einem Tag der Rechte der
Frau.
Links:
www.internationaler-frauentag.de
www.meinhard.privat.t-online.de/frauen/frauentag.html
www.internationalwomensday.com
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