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FTAA: Gesamtamerikanische Freihandelszone
 

Freihandel von Alaska bis Feuerland?
Die Schaffung einer Freihandelszone von Alaska bis Feuerland wurde 1991 vom damaligen US-Präsidenten George H.W. Bush, dem Vater des heutigen Präsidenten, vorgeschlagen und im Dezember 1994 von einer Gipfelkonferenz der 34 Mitgliedstaaten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Miami (USA) erstmals beschlossen. Bei weiteren Gipfelbegegnugen – so in Santiago de Chile 1998 und in Quebec (Kanada) 2001 – wurde das Jahr 2005 als Zieldatum für die Verwirklichung des Vorhabens bestätigt.

Aufgrund der verschiedenen Sprachen auf dem amerikanischen Kontinent trägt die angestrebte Freihandelszone folgende offizielle Bezeichnungen (in der Reihenfolge: englisch, spanisch, portugiesisch und französisch): Free Trade Area of the Americas (FTAA), rea de Libre Comercio de las Américas (ALCA), rea de Livre Comércio de las Américas (ALCA) sowie Zone de libre-échange des Amériques (ZLEA).

Die FTAA soll alle 34 Staaten in Nord-, Süd- und Mittelamerika sowie in der Karibik, mit Ausnahme Kubas, einschließen. In diesem Gebiet mit 780 Millionen Verbrauchern werden jährlich Güter und Dienstleistungen im Wert von 11,5 Billionen US-$ erwirtschaftet. Die Befürworter dieser weltgrößten Freihandelszone erhoffen sich eine Ausweitung des Handels, die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Investitionen in unterentwickelten Ländern Lateinamerikas und mehr Stabilität für die gesamte Region. In fast allen Ländern Lateinamerikas stößt das Projekt jedoch auf Widerstand.

Erhebliche Interessengegensätze
Denn die 1998 konkret aufgenommen Verhandlungen gestalteten sich äußerst schwierig. Während die USA auf baldigen Zollsenkungen bestanden, wollten die lateinamerikanischen Staaten – vor allem die Mitglieder des Gemeinsamen Südamerikanischen Marktes (Mercosur) Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay – darüber erst in einem letzten Schritt verhandeln. In seiner zögernden Haltung wurde der Mercosur von seinen assoziierten Mitgliedern Bolivien und Chile, sowie von den Mitgliedstaaten der Andengemeinschaft (CAN) Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela unterstützt.

Diese Länder wollten zuerst die Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen der Region intensivieren und über Agrarsubventionen und Handelshemmnisse diskutieren sowie Fragen des geistigen Eigentums, des Investitionsschutzes oder des öffentlichen Beschaffungswesens aus FTAA heraushalten. Auf einer Konferenz in Miami im November 2003 einigten sich die Finanz- und Handelsminister des Kontinentes schließlich auf ein Kompromisspapier, das jedoch den einzelnen Ländern die Möglichkeit lässt, umstrittene und sensible Themen weitgehend zurückzustellen.

Abschluss verschoben
Das Inkrafttreten der FTAA wird sich verzögern: Auf einem OAS-Sondergipfel im mexikanischen Monterrey am 12. und 13. Januar 2004 konnten sich die USA nicht mit ihrer Forderung durchsetzen, den 1. Januar 2005 als Zieldatum für die Fertigstellung des Abkommens in der Abschlusserklärung festzuschreiben. Die Gipfelteilnehmer bekannten sich in der Erklärung zwar zum Ziel einer gesamtamerikanischen Freihandelszone, vermieden es aber auf Drängen Brasiliens, eine Frist für deren Verwirklichung zu nennen. Der venezolanische Staatschef Hugo Chávez, der jede Erwähnung der FTAA abgelehnt hatte, unterzeichnete das Dokument als einziger Gipfelteilnehmer nur mit Vorbehalten.

US-Präsident George W. Bush und sein mexikanischer Amtskollege Vicente Fox hatten sich auf der Konferenz für einen zügigen Abschluss der FTAA-Verhandlungen eingesetzt und außerdem angekündigt, dass sie die seit 1994 bestehende Nordamerikanische Freihandelzone (NAFTA), der neben ihren Staaten auch Kanada angehört, vertiefen wollen.

Links
FTAA: www.ftaa-alca.org
NAFTA: www.nafta-sec-alena.org
Andengemeinschaft: www.comunidadandina.org
Mercosur: www.mercosur.org.uy
OAS: www.oas.org


FTAA

 

 

 

 

 

 


Mercosul

 

 

 

 

 

 


OAS

 


NAFTA


   
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