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Gruppe der 20 (G20)
 

Die Gruppe der 20 (G20) wurde 1999 als Forum für den informellen Dialog der Finanzminister und Notenbankgouverneure der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt über Fragen der internationalen Wirtschafts- und Währungspolitik geschaffen. Es soll helfen, Finanzmarktkrisen wie 1997 in Asien zu vermeiden. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 kam ein gemeinsames Vorgehen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung hinzu. Die sechste Jahrestagung der G20 fand vom 19. bis 21. November 2004 in Berlin statt.

Gründung
Die Gründung der G20 geht auf Empfehlungen der G7-Finanzminister in ihrem Bericht zur Stärkung der internationalen Finanzarchitektur an den Wirtschaftsgipfel in Köln im Juni 1999 zurück, die im September 1999 durch das Kommuniqué der Finanzminister und Notenbankgouverneure der G7 bekräftigt wurden. Das Gründungstreffen der G20 fand am 15./16. Dezember 1999 in Berlin statt.

Mitglieder
In der G20 sind die Finanzminister und Notenbankgouverneure von 19 Ländern vertreten. Es sind dies neben den G7 (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA) das G8-Mitglied Russland sowie Argentinien, Australien, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Süd-Korea, Mexiko, Saudi-Arabien, Südafrika und die Türkei. Außerdem ist die Europäische Union (EU) ein eigenständiges Mitglied, vertreten durch die Ratspräsidentschaft und den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB). Der geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Präsident der Weltbank sowie die Vorsitzenden des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses des IWF sowie des gemeinsamen Entwicklungsausschusses von IWF und Weltbank nehmen an den Gesprächen als Ex-officio-Mitglieder teil. Die Staatengruppe repräsentiert rund 90 Prozent des Weltsozialprodukts, 80 Prozent des Welthandels sowie zwei Drittel der Weltbevölkerung.

Aufgaben
Die G20 begreift sich als informelles Forum, das den offenen und vertraulichen Dialog zwischen Industrie- und Schwellenländern in zentralen Fragen der internationalen Währungs- und Finanzpolitik fördert und auf diese Weise einen Beitrag zur Stärkung der internationalen Finanzarchitektur leisten will. Außerdem versteht sich die Gruppe als ein Gremium, das aus dem Blickwinkel bedeutender, aber sehr unterschiedlich entwickelter Volkswirtschaften aktuelle Fragen der internationalen Wirtschaftslage erörtert.

Vorsitz
Die G20-Gruppe verfügt (wie auch die G7/G8) über keinen eigenen Mitarbeiterstab. Daher richtet das jeweilige Vorsitzland vorübergehend ein Sekretariat ein, das die Arbeit der Gruppe koordiniert und die Treffen organisiert. Den ersten Vorsitz der G20-Gruppe übernahm Kanada, das die ersten drei Treffen in Berlin im Dezember 1999, in Montreal im Oktober 2000 und in Ottawa im November 2001 leitete. Im März 2002 übernahm Indien diese Funktion. 2003 ging der Vorsitz auf Mexiko über. Seit Januar 2004 hat Deutschland die Präsidentschaft der Gruppe inne; Anfang 2005 geht er auf China und 2006 auf Australien über.

Sechste Jahrestagung in Berlin 2004
Auf ihrer sechsten Jahrestagung in Berlin vom 19. bis 21. November 2004 einigten sich die Mitglieder der G20 auf eine Initiative für dauerhaftes Wachstum. Diese sieht eine Reformagenda vor, mit der sich jedes Mitgliedsland zu Verbesserungen seiner Märkte verpflichtet. Bei den Treffen 2005 und 2006 soll nachgeprüft werden, welche Schritte umgesetzt wurden. Europa sowie Japan wollen Strukturreformen vorantreiben, die asiatischen Länder für eine größere Wechselkursflexibilität sorgen. Deutschland sagte zu, die Agenda 2010 vollständig umzusetzen und die Gesundheits- und Rentenreformen weiterzuführen. Russland will den Bankensektor und das Rechtssystem fortentwickeln, die USA wollen ihr Haushaltsdefizit deutlich abbauen.

Die G20-Mitgliedsländer – außer Argentinien – akzeptierten »Prinzipien für stabile Kapitalflüsse und faire Umschuldung in Schwellenländern«. Der Kodex, der Selbstverpflichtung zu Transparenz und regelmäßigem Informationsaustausch vorsieht, soll das Verhältnis der Schwellenländer zu privaten Gläubigern auf freiwilliger Basis regeln. Vorgesehen sind u.a. die Verbesserung der Kommunikation und des Datenaustausches zwischen Schuldnern und Gläubigern sowie die Gleichbehandlung aller Gläubiger, die zudem gemeinsam in einem Ausschuss vertreten sein sollen. Vorbild sind Fälle wie Mexiko und Brasilien, in denen der Schuldenabbau mit Hilfe privater Banken ermöglicht wurde. Argentinien, das seine Teilnahme an dem Treffen abgesagt hatte und selbst vor einer Umschuldung steht, will den Kodex nicht anwenden.

Die G20-Länder verpflichten sich ferner, die Standards der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gegen einen unfairen Steuerwettlauf einzuhalten. Der Informationsaustausch für Steuerzwecke soll erleichtert, Geldwäsche auf internationaler Ebene bekämpft werden. Bargeld-Kuriere, auf die bei illegalen Transaktionen ausgewichen wird, sollen stärker beobachtet werden. China könnte in Kürze der Internationalen Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Geldwäsche (FATF) beitreten, der 31 Staaten und zwei Organisationen angehören. Die Finanzierung des Terrorismus soll mit Hilfe neuer internationaler Gremien wirksamer als bisher unterbunden werden. Trotz aller Fortschritte seit den Anschlägen vom 11. September 2001 gebe es bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung »noch viel zu tun«, heißt es im Abschlusskommuniqué der Berliner Tagung. Beeinträchtigt wurde das Treffen durch die Absage der Finanzminister aus Russland, Frankreich, Südkorea, Japan und Argentinien.

Links:
- Gruppe der 20 (G20): www.g20.org
- Internationale Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Geldwäsche    (FATF): www.fatf-gafi.org
- Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und    Entwicklung (OECD): www.oecd.org/deutschland
- Bundesministerium der Finanzen:    www.bundesfinanzministerium.de
- Deutsche Bundesbank: www.bundesbank.de
- Kommuniqué des G20-Treffens in Berlin als Pdf
- Stichwort: Bekämpfung der Steuerparadiese


www.g20.org

 



Kommuniqué des
G20-Treffens in Berlin

(als PDF 338 KB)
Quelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



www.oecd.org

 



www.fatf-gafi.org

 

   
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